mit Jessica, Katja, Kristiina, Helmut, Raphael, René, Stephan, Volker
In der Bibel stehen spannende und lesenswerte Geschichten.
Eine besonders lange Geschichte ist die von Moses und dem Auszug aus Ägypten.
Wir fingen in diesem Hauskreis an, einige ausgewählte Highlights daraus zu
lesen, und werden dies sicherlich in den nächsten Wochen fortsetzen. Was uns in
2. Mose 1-4 auffiel:
Gut 400 Jahre zuvor siedelten Josef und Co. mit nur rund 70
Leute in Ägypten an. Gott segnete das Volk dermaßen, dass die Ägypter Angst
bekamen, dass Israel zu mächtig wird (2. Mose 1). Blättert man einige Kapitel
weiter, wird man feststellen, dass diese Sorge nicht ganz unbegründet war: In
den 450 Jahren Exil wuchst das Volk auf 600.000 Männer an! Das heißt zusammen
mit Frauen und Kindern siedelten vielleicht etwa 1,8 Millionen Israeliten in
Ägypten. Die große Zahl überrascht, ist aber rechnerisch durchaus
möglich, wenn jede Frau etwa 4 Kinder bekommt. Folge dieses großen Segens ist
nun allerdings, dass der ägyptische Pharao beginnt, Israel als Sklaven zu
unterdrücken und die Söhne Israels töten will. So dich liegen Segen und Leiden
beieinander.
Moses entkommt bekanntermaßen dank des trickreichens
Verhaltens seiner Mutter diesem Terror. Er wächst im Hause des Pharaos auf. Als
er jedoch im Affekt einen Ägypter erschlägt, muss Moses ins Land Midian fliehen (2. Mose 2). Er findet dort eine Frau und bekommt ein Kind.
Hier wäre also Gelegenheit für ein Happy End. Aber die Geschichte geht erst
richtig los.
Als Moses schon 80 Jahre alt war (insgesamt wurde er 120),
begegnet ihm Gott im brennenden Dornbusch. Gott beruft Moses, das Volk Israel
aus dem Elend in Ägypten heraus und ins Land Kanaan hineinzuführen (2. Mose 3).
Mose ist sehr skeptisch, doch Gott gibt Moses starke Zeichen mit auf den Weg.
Einen Stock kann Mose zu einer Schlange werden lassen (und umgekehrt), und sein
Arm kann er in Aussatz verwandeln (und umgekehrt). Gott zeigt damit, dass er
stärker ist als alle Ängste und Gefahren. Halbwegs überzeugt macht sich Moses
auf den Weg nach Ägypten.
Seltsam das Geschehen in 2. Mose 4. Gott wollte Moses töten,
doch Moses‘ Ehefrau Zippora rettet die Situation, indem sie ihren Sohn
beschneidet und die Vorhaut an Moses hält. Es kann nur vermutet werden, warum
Gott Moses töten wollte. Vielleicht bekam Moses doch wieder Zweifel oder war
ungehorsam. Es zeigt aber, dass auch die geistlichen Führer einen schmalen Grat
gehen – und vielleicht dringend unser Gebet und unsere Unterstützung brauchen.
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